Israel und der 7. Oktober
Teil 3: Israelhass - Keine Überraschung
Als ich vor einigen Jahren mit meiner Frau Anke noch mal nach Pakistan flog, entdeckten wir in einem Überlandbus einen Prospekt der Firma Daewoo zusammen mit einem pakistanischen Partner, die für die Buslinie warben. Eine Seite im Prospekt war wohl noch frei gewesen und wurde mit schönen Lebensweisheiten gefüllt – einschließlich einer Viertelseite, auf der ein Porträt von Adolf Hitler zu sehen war. Hitler wird in Pakistan immer noch von vielen verehrt, weil er die beiden Todfeinde des Landes bekämpfte: England und die Juden.
Ich bin überrascht, dass in der Öffentlichkeit erst jetzt nach den Terroranschlägen am 7. Oktober 2023 die islamische Judenfeindlichkeit entdeckt wird. Bekannt ist sie schon sehr lange. Bereits in unserer Zeit in Pakistan vor 30 Jahren wussten wir, dass wir dort das Wort „Israel“ besser nicht in den Mund nehmen, wenn wir nicht in große Schwierigkeiten geraten wollten. Schon im Koran werden die Juden mit üblen Schimpfworten belegt, der Prophet des Islam vernichtete selbst mit seiner Armee einen jüdischen Stamm und vertrieb einen weiteren aus Mekka.
Aktuell hat das islamische Aserbaidschan mit Hilfe der türkischen Armee mehr als 70.000 Menschen aus Bergkarabach vertrieben, die meisten davon armenische Christen. Erdogan erklärt Gaza als eigentlich zur Türkei zugehörig, droht mit militärischem Einschreiten und träumt von einem islamischen Großreich. Es geht offensichtlich nicht nur um Gaza, sondern um die politische Idee des Islams. Sie bekommt gerade mächtigen Zulauf und wird nun auch auf den Straßen Deutschlands demonstriert.
Israel ist nicht nur ein Volk unter vielen. Es ist ein erwähltes Volk, Gottes eigenes Volk, und vielleicht ist das genau der Grund, warum so viele Völker wütend auf Juden sind: Neid und die Demütigung, dass ein Volk von Gott erwählt ist und die anderen sind es nicht. So gesehen ist die Verfolgung von Juden eine offene Rebellion gegen Gottes Willen, egal ob von Seiten der Muslime, der Christen, der Stalinisten und wem auch immer.
Nach Römer 11,17-18 sind wir als Christen auch Teil des Volkes Israel und seiner Geschichte geworden. Deshalb haben wir das Alte Testament als Teil unserer Bibel und als Grundlage des Neuen Testamentes.
Wir gehören zu Israel.
Das allein schon begründet maximale Solidarität mit Israel.
Es bedeutet nicht, dass wir alles gutheißen müssen, was israelische Politik entscheidet. Wir sind aufgefordert, Friedensstifter zu sein (Mt 5,9), nicht Schiedsrichter.
Es bedeutet aber, dass wir uns engagiert und öffentlich gegen jede Form von Antisemitismus einsetzen.
Israel-Infoabend (Video):
Bettina Hakius hat das Land Israel vielfach bereist und zahlreiche Gruppenreisen organisiert und geleitet. Sie unterrichtet seit 2016 an der BTA.
Hier findet ihr die Aufnahme eines Infoabends mit Bettina zu diesem komplexen Konflikt:
» wiedenest.de/israel-infoabend